Veränderbarer Balun

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Josef
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Veränderbarer Balun

#1

Beitrag von Josef »

Hallo,
eine Frage an die Balun und Antennen Spezialisten.
Ich habe einen Link wo man einen veränderbaren Balun herstellen kann.
Leider nur für 3,75 MHz.
Kann mir Jemand sagen wie viele Windungen ich für 27MHz/11m Band nehmen muss ?

Leider kann ich den Link nicht rein setzen ist eine Pdf-Datei.

Aber bei Google unter " Variabel Balun 12.5 Ohm- 50 Ohm" ist er es zu finden.
Schon von oben zweiter Link in Pdf , unter dem Text " HF Variable Transformer 12-50 ohms" ist die Bauanleitung zu finden.

73
Josef
df2tb
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Re: Veränderbarer Balun

#2

Beitrag von df2tb »

Wieso kannst Du den Link nicht reinsetzen?

https://rsars.files.wordpress.com/2013/ ... s-1-31.pdf

Für was für eine Antenne willst den Balun denn verwenden?

Andreas
13sf1508

Re: Veränderbarer Balun

#3

Beitrag von 13sf1508 »

Hallo Josef,

die angegebene Frequenz ist wohl nur exemplarisch, denn der angesprochene Balun ist kein "1-Frequenz-Balun". :D
Oder der Autor hatte den Balun vielleicht nur für das 80m Band benötigt!?

Allerdings gibt es begrenzende Faktoren. Es könnte somit sein, dass der angesprochene Balun nicht mehr für 11m optimal arbeitet.
Das könnte man aber nur über einen Antennenanalyzer herausfinden.

Jedenfalls...

- bestimmt das Kernmaterial grundsätzlich den möglichen Einsatzbereich
- bestimmen die Anzahl der Windungen die untere Grenzfrequenz
- bestimmen die Abstände der Windungen zur jeweiligen Nachbarwindung die obere Grenzfrequenz (kapazitiver Effekt durch Annäherung)

Ich würde das in dieser Reihenfolge angehen:


1.) Ringkern
Der Autor verwendet einen T157-2. Das ist ein Eisenpulverringkern und das 2er-Material (ROT) hat lt. Datenblatt einen Einsatzbereich von 1-30 MHz.
Soweit hört es sich schon mal nicht so verkehrt an. :D

Da Dich nur der 11m-Bereich interessiert, wäre hier ein T157-6 (GELB) die bessere Wahl, da er "Luft nach oben" verschafft.
Das 6-er Material geht von 2-50 MHz. Natürlich "kappt" ein 2er Material nicht bei 30 MHz radikal ab. Aber man hat schon deutlich mehr Probleme hier noch für gute Verhältnisse zu sorgen. Also warum es unnötig schwer machen!? Nimm das 6er-Kernmaterial.


2.) Anzahl Windungen
2x 20 Windungen benötigst Du für die untere Frequenzen um genügend Induktivität aufzubauen.
20 Windungen auf einem T157-2 (Permeabilität µi=10) entsprechen lt. Software "Mini-Ringkernrechner" rd. 5,6µH.

Die Permeabilität eines T157-6 liegt bei µi=8 und somit ergeben sich bei gleicher Windungszahl von n=20 noch 4,6µH.
Das kann man also vorerst mal lt. Bauanleitung so auch unverändert für das 6er Material übernehmen.
Denn wenn Dir durch die reduzierte Induktivität "unten", also vermutlich so um 3 - 5 MHz ein Teil wegbricht, interessiert Dich das "oben" bei 27 MHz nicht.
Daher ist der Einfluss des veränderten Kernmaterials für Dein Vorhaben ohne Relevanz.


3.) Windungsabstand
Sollte sich nun bei 27 MHz und Abschluss mit einem Realwiderstand keine dort breitbandige (also mind. 20 - 40 MHz) gute Anpassung erzielen lassen bzw. je höher die Testfrequenzen werden, desto schlechter wird das SWR, dann sind schlichtweg noch zu viel Windungen auf dem Kern.
Oder der Kern zu klein und damit die Windungen zu dicht an den Nachbarwindungen (kapazitiver Effekt).
Das wirkt dann nicht mehr wie eine reine Spule, sondern mit den zusätzlichen Streukapazitäten wie ein ganzer Schwingkreis. Und der begrenzt nun plötzlich den maximal möglichen Einsatzbereich.

Nun entweder gleich einen größeren Kern nehmen (T200-6). Die Permeabilität bleibt nahezu gleich, d.h. lt. Rechner ist die Induktivität bei n=20 immer noch bei rd. 4,1µH.

Und/oder die Anzahl der Windungen etwas reduzieren, z.B. 2x 16 Wdg.
Damit brechen Dir "unten" wieder ein paar Frequenzen weg und der Balun könnte z.B. erst ab 7 MHz verwendet werden, aber "oben" bei 27 MHz kommen Dir die reduzierten (oder sogar eliminierten) Streukapazitäten zugute.


Damit sollte das zum Erfolg führen.

---------------------------------------

Natürlich könnte man zur Abstandsvergrößerung auch viel dünneren CuL-Draht nehmen, aber das wäre ja irgendwann mal kontraproduktiv.
Es soll ja schließlich auch noch ein HF-Strom durchpassen. :D

Wie Du siehst ist das Thema "Balun" hier bereits etwas komplex, zumindest sobald es an einen großen Einsatzbereich gehen soll und das über die dortige Bandbreite möglichst gleichermaßen gut funktionieren soll..
"Gute" Balune von vollen 1-30 MHz sind nur mit äußerst "sauberer" Technik herzustellen und hier punkten leider oft nicht mal alle käuflichen Produkte.
Merkt man aber erst mit dem Analyzer.


vy 73 + viel Erfolg bei Deinem Vorhaben,
Jochen
Josef
Santiago 6
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Re: Veränderbarer Balun

#4

Beitrag von Josef »

Vielen dank Andreas und Jochem,
Ich möchte meinen Viertelantenne mit 36 Ohm Wellenwiderstand optimal anpassen.
Darum dieser veränderbarer Balun der ja verschiedene Impendanzen hat.
Ich weis das man keine Probleme mit einer Viertelantenne hat, aber ich möchte das optimale an SWR rausholen.
Klingt verrückt, aber ich möchte das einfach mal probieren, denn die Anpassung mit L in Reihe und C parallel und auch nach Rothammel mit L-C-L brachte nicht das gewünschte Ergebnis.
Mit einem Balun 50 Ohm auf 36 Ohm müsste ich auf allen Kanälen ein optimales SWR bekommen.

Die Bauanleitung machte mich etwas stutzig weil so viele Windungen da sind für 27MHz.
Ich werde erstmal es so einsetzen wie angegeben und mal sehen ob es funktioniert .


73
Josef
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Re: Veränderbarer Balun

#5

Beitrag von Bobby1 »

Hallo Josef!
Wenn Du so genau schon weißt daß Deine Antenne 36 Ohm hat, dann wickele mal ganz einfach einen Unun mit 7 Windungen und einer Anzapfung an der 6ten Windung zur Antenne hin.
Dann ergibt sich 36 Ohm * (7/6) * (7/6) = 49 Ohm.
73, Carsten
pömmf
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Re: Veränderbarer Balun

#6

Beitrag von pömmf »

Hallo!

Jeder sollte doch mittlerweile wissen dass sich Eisenpulver Ringkerne nicht zur Leistungsübertragung eignen.
Eisenpulver ist bei Induktivitäten in Filterbaugruppen und Schwingkreisen angesagt.

Bei Übertragungsfunktionen (dazu zählt auch das Spartrafoprinzip) ist Ferrit angesagt!

Jetzt kommt bestimmt "aber das funktioniert doch, ich habe gutes SWR und werde auch gehört"
Klar, nur mit dem richtigen Balun wärs halt 2 S-Stufen besser ;)

Wers nich glaubt, zwei gleiche Balune bauen, Rücken an Rücken verschalten, mit Analyzer durchwobbeln und wundern.

73!

pömmf
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DK5VQ
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Re: Veränderbarer Balun

#7

Beitrag von DK5VQ »

Wie wäre es mit 2St. L/4 RG62 parallel ? Das würde zur Transformation ungefähr hinhauen. Allerdings wirst du die SWR Verbesserung sicher im Betrieb nicht merken....

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